laura benz

(*1994 in gießen) studierte von 2016 - 2023 an der abk stuttgart bei prof. thomas bechinger. sie lebt und arbeitet in stuttgart.

die arbeiten von laura benz konfrontieren uns unmittelbar und sehr direkt mit einer fülle an optischen und inhaltlichen informationen. ein flash. im ersten augenblick nehmen wir ihre stark kontrastierende farbigkeit wahr, nur sekundenbruchteile später, fordern sie uns heraus, die dargestellten bildgegenstände einzuordnen. wir bewegen uns in einem experimentellen raum. denn die oft nur ausschnitthafte und angedeutete darstellung von gegenständen, die wir doch irgendwie zu kennen und erkennen glauben, kombiniert mit behandschuhten händen, figuren und spiralartigen formen ziehen aufmerksamkeit auf sich und wollen entschlüsselt werden, fordern uns auf, viel genauer hinzuschauen. sind sie das, was sie vorgeben zu sein, oder doch etwas ganz anderes, nur die idee eines möglichen gegenstandes, ein platzhalter sozusagen? diese elemente sind in einem vielschichtigen bildraum verortet, in dem sie wie selbstverständlich verschwinden und wieder auftauchen, letztlich aber immer zu einem gesamtgefüge werden.

nicht nur inhaltlich, auch formal arbeitet benz auf vielschichtigen ebenen. sehr präzise gearbeitete, oft durch abklebungen abstrakt und beinahe grafisch konstruierte bereiche, teilweise binnenzeichnung einer vage zu erkennenden gegenständlichkeit, kontrastieren ganz malerisch zart gearbeitete bildzonen, die das dargestellte objekt oft nur vage andeuten, erahnen lassen. diese direkte gegenüberstellung so unterschiedlicher bearbeitung ergibt in jedem bild ein individuelles, neues ganzes und eröffnet uns formal und inhaltlich völlig neue sichtweiten auf vermeintliche realitäten und sehgewohnheiten.